Die beiden Klubs trennten sich am Samstagnachmittag 0:0. Mit vier Punkten Vorsprung auf Halle, das auf dem ersten Abstiegsplatz steht, kann der Tabellen-15. Bielefeld nicht mehr auf einen Abstiegsplatz abrutschen. Der HFC muss dagegen den Gang in die Regionalliga antreten.
Ein besonderes Spiel war es für Bielefelds Kapitän Fabian Klos. Der 36-Jährige beendet nach der Saison seine Karriere und bestritt am Samstag sein letztes Heimspiel für die Arminia. Seit 2011 trägt er das Trikot der Ostwestfalen und schoss in 446 Spielen 165 Tore. Die Fans feierten Klos vor dem Anpfiff mit einer großen Choreografie.
Klos: "Überfordert von dem Emotionen"
"Mein Körper und mein Kopf sind gerade komplett überfordert von den Emotionen", sagte Klos nach der Partie am WDR-Mikrofon. "Ich dachte, ich muss mehr heulen, das wird vermutlich heute Nacht noch kommen. Aber gerade bin ich selig glücklich. Das wird Tage dauern, das hier zu verarbeiten".
"Wir haben einer Legende einen würdigen Abschied gegeben, andere müssen nun in diese Fußstapfen treten", sagte ein erleichterter Arminia-Trainer Mitch Kniat. "Wir haben eine ganz harte Zeit zusammen durchgestanden. Heute haben wir am am Ende noch ein wenig Glück gehabt, nehmen wir aber gerne."
Guter Start von Halle - Arminia bei Standards gefährlich
Die ersten beiden Möglichkeiten hatten die Gäste. Bereits nach drei Minuten gab Halles Tom Baumgart aus 19 Metern den ersten Schuss auf das linke obere Eck ab, den Bielefelds Keeper Jonas Kersken entschärfte. Kurz darauf kam Meris Skenderovic (4.) nach einem Steilpass zum Abschluss. Seinen Flachschuss auf das kurze Eck lenkte Kersken um den Pfosten.
Nach der rasanten Anfangsphase beruhigte sich die Partie. Die beiden Teams begegneten sich auf Augenhöhe, aus dem Spiel heraus mangelte es aber oft an Genauigkeit und Durchschlagskraft. Die nächste Gelegenheit im Spiel gab es erst in der 36. Minute bei einem Arminia-Freistoß aus den linken Halbfeld: Klos legte den Ball im Strafraum mit der Brust ab für Louis Oppie, dessen Schuss aus sechs Metern vom heraustürmenden HFC-Keeper Sven Müller glänzend abgewehrt wurde.
Bei der darauf folgenden Ecke bekam Klos (37.) nicht genug Druck auf seinen Kopfball - genau wie bei einer Ecke fünf Minuten später. Kurz vor der Pause wurde Bielefeld noch einmal gefährlich, wieder nach einer Ecke. Dieses Mal verpasste Marius Wörl (45.) nach einer Kopfballverlängerung auf den langen Pfosten nur knapp.
Treffsicherheit fehlt auch nach der Pause
Nach der Halbzeitpause blieb Bielefeld das tonangebende Team. Eine Flanke aus dem Halbfeld verlängerte Klos mit dem Kopf zu Wörl (51.) am Fünfmeterraum, dessen Kopfball von Torwart Müller geklärt wurde. Wenige Minuten später grätschte Wörl (55.) nach einer Flanke auf den langen Pfosten knapp am Ball vorbei.
Bei einem erneuten Angriff über die linke Seite schlug Oppie eine Flanke in die Mitte zu Klos (65.), der mit einem Kopfball wieder an Müller scheiterte. In den letzten 20 Minuten wurde Halle offensiver, Jonas Nietfeld (78.) köpfte nach einer Ecke am linken Pfosten vorbei. Bielefeld verteidigte ordentlich, doch in der Nachspielzeit mussten die Bielefelder Fans noch einmal zittern: Henry Crosthwaite (90.+2) tauchte frei vor Kersken auf und scheiterte mit einem Flachschuss am Pfosten.