Diese schwimmende Anlage dümpelt auf Pontons auf einer ehemaligen Auskiesungsfläche in Wesel am Niederrhein und ist 3,1 Hektar groß. Betrieben wird sie von der Holemans GmbH mit Sitz in Rees. Das Unternehmen gewinnt an sieben Standorten am Niederrhein, im Osnabrücker Land und der Kölner Bucht Kies und Sand. Nach Angaben der Firma erzeugt sie pro Jahr 5,6 Megawatt Strom, soviel wie der Jahresbedarf von gut 2000 Haushalten. Und sie soll jährlich 2000 Tonnen CO2 einsparen.
Kiesfirma hat gut 5 Mio. Euro darin investiert
Die Firma nutzt die grüne Energie größtenteils für ihre Bagger, Siebmaschinen und Förderbänder. Eines endet nahe der PV-Anlage am Firmeneigenen Rheinhafen. Von dort transportieren Schiffe den Kies und Sand weiter zur Bauindustrie. Gut 40 Prozent des nicht benötigten Stroms werden ins öffentliche Netz eingespeist. In Issum betreibt die Firma auf einem See eine kleinere so genannte floating PV-Anlage.
Stadt Wesel wünscht sich mehr PV-Anlagen auf Seen
"Wesel hat viele Gewässer. Wir wünschen uns von Bund und Land mehr Handlungsspielraum, um weitere PV-Anlagen schnell anschieben zu können," sagte Ulrike Weskamp. Wesels Bürgermeisterin spielt damit auf die in der Politik umstrittenen Genehmigungshürden an. Laut Wasserhaushaltsgesetz des Bundes dürfen solche Anlagen nicht mehr als 15 Prozent einer Seenfläche bedecken und müssen 40 Meter vom Ufer entfernt sein.
Erst fünf Floating PV-Anlagen in NRW
Die strengen Vorschriften des Bundes verhinderten den Bau schwimmender Anlagen, weil kleine Anlagen zu unwirtschaftlich seien, sagen Experten der Solarbranche. In NRW ging die erste Floating PV-Anlage 2020 ans Netz. Mit der jetzt in Wesel eröffneten gibt es NRW-weit bislang fünf solcher Projekte.
Ministerin begrüßt PV-Anlage auf Gewässer
Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, hat schon im vergangenen Jahr die fast fertig gebaute PV-Anlage als sehr sinnvoll begrüßt: "Im dichtbesiedelten NRW ist Wettbewerb um Freiflächen hoch. Deshalb sind Solar-Module auf weitestgehend ungenutzten Gewässern ein höchst sinnvoller Ansatz."
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Betreiberfirma Holemans GmbH
- Energieministerin Mona Neubaur