Immer wieder große Müllberge im Hof, alte Haushaltsgeräte und kaputte Möbel stapeln sich. Dazu zerbrochene Fenster und Türen. Die Bewohner wechseln ständig. Die Häuser im Essener Ostviertel gelten schon länger als Problem. Beim Essener Ordnungsamt häufen sich die Beschwerden der Nachbarn.
Am frühen Mittwochmorgen hat die Stadt Essen sieben Häuser zwischen Frillendorfer Straße und Vorrathstraße deshalb im Rahmen einer großen Razzia genau überprüft. Sie wollte wissen, ob die Häuser überhaupt noch bewohnbar sind.
Häuser sind noch bewohnbar
Das sind sie grundsätzlich, sagt die Stadt Essen in einer ersten Bilanz. Allerdings müssen unter anderem kaputte Türen und Klingeln ausgetauscht werden. Außerdem lagern im Flur und im Keller brennbare Gegenstände, die weggeräumt werden müssen.
Viele dort gemeldete Bewohner nicht angetroffen
Außerdem ging es bei der Razzia um einen möglichen Missbrauch von Sozialleistungen. Knapp 50 Menschen, die in den Häusern gemeldet waren, wurden nicht angetroffen. Die Stadt meldet sie deshalb ab, zahlt für sie keine Leistungen mehr. Zwei andere Bewohner haben zu viele Sozialleistungen bekommen und müssen sie jetzt zurückzahlen. Bei einem Bewohner konnte die Stadt eine ausstehende Rechnung über 3000 Euro eintreiben.
Auf dem Dachboden eines Hauses wurden außerdem neun Fahrräder gefunden, sagt die Polizei auf WDR-Nachfrage. Sie ermittelt jetzt, ob die Fahrräder geklaut wurden und sucht nach Zeugen. An der Razzia waren unter anderem Ordnungsamt, Wohnaufsicht, Meldebehörde, Jobcenter, Ausländerbehörde und Jugendamt beteiligt. Eine Hundertschaft der Polizei hat die Razzia abgesichert. Laut der Stadt Essen ist alles friedlich geblieben.
Unsere Quellen:
- Stadt Essen
- Polizei Essen