Fünfzehn ehrenamtliche Forscher stehen vor einem Metalltor, kaum größer als eine Getränkekiste. Das ist ihr Einstieg in das neu entdeckte Höhlensystem: Das Hackerloch. Vor zehn Jahren eröffnet und damals mühsam mit einem Bohrhammer erweitert, damit dort überhaupt ein Mensch durchpasst. Aber nach wenigen Metern glaubten sie damals, es ginge hier nicht weiter.
Ein Irrtum, das wissen sie heute: Denn hinter der Engstelle wartet ein bemerkenswertes Höhlensystem. Vermutlich mehrere hundert Meter lang, gekrönt von einer fast 30 Meter langen und teils vier Meter hohen Höhle. Sie haben sie die "Halle der Acht" genannt. Denn zu acht haben sie die Halle Mitte März entdeckt.
Längstes Höhlensystem in NRW entdeckt?
Die ehrenamtlichen Höhlenforscher in Ennepetal rund um Stefan Voigt sind derzeit wie elektrisiert. Denn ihr Verein, der Arbeitskreis Kluterthöhle, steht kurz vor einer Sensation: Alles deutet darauf hin, dass ihre neu entdeckten Gewölbe zwischen Kluterthöhle und einer anderen Großhöhle, der Bismarck-Höhle, liegen könnten.
Sollte die Halle der Acht und das umgrenzende Höhlensystem am Hackerloch tatsächlich die ersehnte Verbindung sein, dann könnten die Forscher vom Arbeitskreis Kluterthöhle das längste Höhlensystem in NRW entdeckt haben. Das ist bisher das Windloch in Engelskirchen mit 8,5 Kilometern Länge.
Schwierige Bedingungen für die Höhlenforscher
Doch die Arbeiten gehen langsam voran. Kein Wunder: Durch den engen Einstieg am Hackerloch dauert es mindestens 60 Minuten, bis die Forscher mit ihrer Ausrüstung sich zur Halle der Acht vorgearbeitet haben. Denn an manchen Stellen ist es so eng, dass der Platz nicht ausreicht, um seine Arme am Körper vorbei zu quetschen. Zudem fällt der Weg an einer Stelle plötzlich drei Meter nach unten.
Entdeckungen ohne Ende?
Inzwischen haben sie einen unterirdischen See entdeckt, der mindestens 30 Meter lang und vier Meter breit ist. Demnächst wollen sie dort tauchen, um zu sehen, wohin eine Röhre voller kristallklarem Wasser hinführt. Das ist acht Grad kalt und vermutlich der Weg zu einer anderen Höhle.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Arbeitskreis Kluterthöhle