"Was ist Frieden für mich?", fragt eine Stimme aus dem Off. Die Antworten: "Treffen mit Freunden", "Zeit mit der Familie" und "Schultage". Zu sehen sind Bilder aus der Ukraine. Aus glücklicheren Zeiten – mit bunter Weihnachtsbeleuchtung und Schlittenfahrten im Schnee.
Dann kommt der Bruch. Bomben schlagen ein, Rauchschwaden über der Stadt, Menschen fliehen in Panik. Die Stimme aus dem Off sagt: "Ich denke, das ist kein Frieden".
Private Handyaufnahmen dokumentieren den Krieg
Schülerinnen und Schüler aus der Wilkommensklasse der Freiherr-vom-Stein-Realschule haben mit Herzblut an ihrem Film gearbeitet. Mitschüler, Freunde, Klassenkameraden aus der Ukraine und Familienmitglieder haben Handyaufnahmen beigesteuert. Die Filmschnipsel dokumentieren, wie das Leben vor dem Krieg war, den Beginn des Schreckens und die Zeit der Flucht.
Es war Lehrerin Anne Hahn, die die Idee hatte, sich am EuroVisions-Wettbewerb des Landes NRW zu beteiligen. Das Motto in diesem Jahr: "Europe4youth – Gemeinsam für den Frieden". Ab dann, sagt sie, hätten die Jugendlichen alles selbst in die Hand genommen. Das Ergebnis hat die Lehrerin tief berührt: "Als ich das gesehen habe, sind mir nach zehn Sekunden schon die Tränen gekommen. Ich kenne ja die Jugendlichen und wenn man dann sieht, dass da Schüsse fallen, wie sie Angst haben – das ist schon extrem."
Ein neues Leben in Düsseldorf
Aber der Kurzfilm erzählt auch von einem Neuanfang in Deutschland, von fremden Menschen, die sich im Frieden zusammengeschlossen haben. Mit ihrem Video wollen sie auch ausdrücken, wie dankbar sie sind, in Deutschland leben zu können.
Die Schülerinnen und Schüler der Willkommensklasse sind nun schon fast ein Jahr hier. Und doch sind viele von ihnen gedanklich nur auf der Durchreise. "Ich denke jeden Tag, wie kann es nur möglich sein, dass wir im 21. Jahrhundert Krieg mitten in Europa haben", berichtet Karim. Er bekommt täglich Nachrichten von seinen Freunden in der Ukraine. Sie sagen "Komm zurück, Wir warten auf dich".
Auch Yuliia hat immer noch große Angst vor dem Krieg. Sie denkt viel an die Menschen in der Ukraine. So wie Karim träumt sie davon, irgendwann wieder zurückzukehren zu können. Für die Preisverleihung in der Staatskanzlei hat sie eine Rede vorbereitet, in der sie sich auch im Namen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler für Frieden in ihrer Heimat einsetzen.
Über dieses Thema berichtet auch WDR2 sowie die Lokalzeit aus Düsseldorf um 19.30 Uhr im WDR-Fernsehen.