Die Rechnung ist im Grunde ganz einfach für den 1. FC Köln: Gewinnt das Team von Trainer Timo Schultz am Samstag (11.05.2024) gegen den 1. FC Union Berlin, verkürzt man den Abstand auf die Köpenicker in der Tabelle auf drei Punkte. Und hätte dann am letzten Spieltag mit einem weiteren Sieg in Heidenheim die Chance, die Berliner sogar noch einzuholen. Wenn die dann auch ihr letztes Spiel gegen Freiburg in den Sand setzen.
Ein Sieg muss also her für den FC, auch weil nur damit auch noch die vage Chance am Leben erhalten werden kann, den ebenfalls derzeit fünf Punkte enntfernten 1. FSV Mainz 05 noch einzuholen. Alle in Köln wissen, wie klein die Chance auf den Bundesliga-Ligenerhalt nur noch ist - aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Stumpfe Offensive - das große Problem
Es ist auch im Grunde alles geschrieben über die Probleme der Kölner: Es ist die stumpfe Offensive, die dem Team die Siege verwehrt hat, die es gebraucht hätte, um diese missliche Lage zu verhindern. Die kämpferische Einstellung der Mannschaft ist okay, sie wird auch von den Fans honoriert. Die Unterstützung von den Rängen war auch zuletzt noch überragend - allein: Es fehlt dem Team schlicht und einfach an Klasse im Offensivspiel, um in der Bundesliga genügend Spiele zu gewinnen.
Stellt sich die Frage, wie die erforderlichen Tore gegen Berlin fallen sollen. Gegen Union fallen Davie Selke und Mark Uth definitiv aus, den Platz im Sturmzentrum könnten Steffen Tigges oder Sargis Adamyan übernehmen. Alternative wäre Youngster Damian Downs, der unter Schultz aber noch so recht zum Zug gekommen ist.
Fünf Fakten zum Spiel:
Überlebenskampf: Für beide Mannschaften, die die wenigsten Treffer aller Bundesligisten erzielt haben, geht es um alles. Der Tabellenvorletzte Köln kann nur mit einem Sieg den direkten Abstieg verhindern. Union braucht selbst dringend Punkte, um am Saisonende Platz 17 oder 16 verhindern zu können. Konkurrent Mainz empfängt am Samstagabend den BVB, der unter der Woche den Einzug in das Finale der Champions League schaffte und die Qualifikation für die Königsklasse der kommenden Spielzeit bereits sicher hat.
Trainerrochaden: Das Hinspiel am 20. Dezember gewann Union mit 2:0. Einen Tag später trennte sich Köln von Trainer und Ex-Unioner Steffen Baumgart. Er wurde durch Timo Schultz ersetzt. Bei Union stand im Hinspiel noch Nenad Bjelica relativ frisch als Nachfolger von Urs Fischer an der Seitenlinie. Der Kroate musste nach der Niederlage gegen Bochum am vergangenen Wochenende am Montag gehen.
Comeback: Für Bjelica übernimmt Interimscoach Marco Grote. Für ihn ist es der zweite Einsatz in dieser Saison. Er war bereits nach der Trennung von Fischer beim Heimspiel gegen den FC Augsburg (1:1) am 25. November 2023 für eine Partie eingesprungen. Marie-Louise Eta und Sebastian Bönig vervollständigen das Trainer-Trio.
Lieblingsgegner: Köln und Union stiegen in der Zweitligasaison 2018/19 zusammen in die 1. Bundesliga auf. Im Oberhaus ist Köln ein Lieblingsgegner der Eisernen. In den bislang neun Duellen gab es sieben Siege, zwei Unentschieden und keine einzige Niederlage.
Wiedersehen: Bei Union verfügt Kevin Vogt über eine Kölner Vergangenheit. Der Abwehrchef bestritt zwischen 2014 und 2016 60 Pflichtspiele für den FC. Auf Seiten Kölns lief Abwehrmann Dominique Heintz im Jahr 2022 saisonübergreifend neunmal für Union auf.
Quelle: red