Im Wien des 18. Jahrhunderts ist sie eine Ausnahmeerscheinung, eine blinde Pianistin, die die Herzen Europas erobert. Maria Theresia Paradis, geboren 1759, ist eine wahre Meisterin am Klavier. Ihr Talent führt sie auf eine bemerkenswerte Konzertreise durch Europa.
Ihr Motto "Wer die Musik nur durch die Ohren jagt, ist mehr Gaukler als Musiker" spiegelt sich in allen Bereichen des Lebens der Pianistin wider: In ihrer Hingabe zur Musik, ihrer akribischen Disziplin beim Üben, ihrer Art, Schüler zu unterrichten, und ihrer kontinuierlichen Suche nach tieferem Verständnis. Sie hört Musik nicht nur, sondern erlebt sie mit ganzen Sinnen. Sie fühlt die Tasten, memoriert Strukturen und entwickelt Techniken, um sich musikalische Werke vorzustellen. Dies zeigt sich auch in ihrer Offenheit gegenüber neuen Ideen und Technologien, wie dem speziell für sie entwickelten Druck-Setzkasten, der es ihr ermöglicht, Briefe und Noten zu schreiben.
Die tiefgehende Auseinandersetzung mit der Musik macht Paradis zu einer außergewöhnlichen Musikerin und Lehrerin, deren Leidenschaft weit über das bloße Spielen von Noten hinausgeht. Sie stirbt 1824 im Alter von 64 Jahren. Ihre Werke sind größtenteils verloren gegangen, doch ihre Geschichte bleibt eine Quelle der Inspiration.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christian Kosfeld:- wie die junge Pianistin alle in ihren Bann zieht,
- wie es dazu kommt, dass Mozart ihr ein Konzert widmet,
- und warum Liebe eines ihrer wirkungsvollsten Lehrmittel ist.
Das ist unsere wichtigste Interviewpartnerin:- Gerlinde Sämann, Sopranistin
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Christian Kosfeld
Redaktion: Carolin Rückl und Frank Zirpins