17 Tage Scheitern - Wie Freiwillige in Afghanistan aushalfen
Mitte August 2021 fiel Kabul in die Hände der Taliban. Während die deutsche Bundesregierung noch nach Lösungen suchte, kümmerten sich ein paar Freiwillige in Berlin darum, bedrohte Menschen mit waghalsigen Aktionen aus Afghanistan zu retten.
Von Mohamed Amjahid
Durch die Machtübernahme der Taliban geriet der Abzug der US-Truppen und ihrer Verbündeten aus Afghanistan unter erheblichen Zeitdruck. Plötzlich befanden sich im August 2021 Tausende Afghanen und Afghaninnen in akuter Lebensgefahr. In nur 17 Tagen mussten sich Ortskräfte und andere bedrohte Menschen, unter ihnen viele engagierte Frauen, vor der Rache der Islamisten und dem sicheren Tod in Sicherheit bringen. Doch die deutsche Bundesregierung war völlig unvorbereitet und brauchte Zeit, die nicht vorhanden war. Eine Kette von Freiwilligen, die von Berlin über Paris, Los Angeles, Tel Aviv bis nach Kabul reichte, sprang ein. Teils geschah das auf abenteuerlichen Wegen, um Schutzbedürftige von Keller zu Keller bis an den Flughafen von Kabul zu schmuggeln. Während in Berlin die Freiwilligen an der Bundesregierung verzweifelten, spielten sich in Afghanistan dramatische Szenen ab.
17 Tage Scheitern - Wir müssen was tun (1/4)
Während die Nachrichten und Hilferufe aus Afghanistan die Sozialen Medien fluten, beschließen ein paar Freiwillige in Berlin ein Hilfsnetzwerk zu gründen. Sie wollen dem Staat zuarbeiten, um herauszufinden, wer vor Ort akut gefährdet ist.
17 Tage Scheitern - Eine Polizistin in Gefahr (2/4)
Die Freiwilligen erstellen fieberhaft Listen mit gefährdeten Personen und vernetzen sich weltweit. Auch eine afghanische Polizistin soll dank der Freiwilligen ausgeflogen werden. Aber hat sie es auch geschafft?
17 Tage Scheitern - Rettung auf eigene Faust (3/4)
Endlich ein Lebenszeichen der afghanischen Polizistin. Mit Hilfe einer Sicherheitsfirma hat sie es aus Afghanistan heraus geschafft, aber ist sie auch in Sicherheit? Was sie berichtet, ist alles andere als beruhigend.
17 Tage Scheitern - Wer trägt die Verantwortung? (4/4)
Das Schicksal der afghanischen Polizistin liegt nicht mehr in ihrer Hand. Wer kümmert sich um die Geflüchteten, die in Drittstaaten ausharren, wenn Afghanistan aus den Nachrichten verschwunden ist? Hat der Westen sie vergessen?
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Ende August 2021 haben die NATO und ihre Verbündeten Afghanistan verlassen – und die Frauen des Landes alle erkämpften Freiheiten verloren. Shikiba Babori fordert, weiter hinzusehen und Afghanistan eine Zukunft zu ermöglichen, in der Gleichberechtigung für Frauen kein Feigenblatt für Machtpolitik mehr ist.
Ausstrahlung Samstag, 13. August bis 03. September 2022, 13.30 – 14.00 Uhr
Wiederholung Sonntag, 14. August bis 04. September 2022, 18.30 – 19.00 Uhr
Von: Mohamed Amjahid
Regie: Matthias Kapohl
Redaktion: Leslie Rosin
Produktion: WDR 2022