Émile Zola entführt mit seinem Roman aus dem Jahr 1883 in ein Modewarenhaus in Paris, in die Salons der reichen Käuferinnen und die Kammern der kleinen Angestellten. Realistisch und detailgetreu beschreibt der Romancier das Warenhaus "Paradies der Damen", die vielfältigen Abteilungen und Abläufe, den genialen Inhaber und Lebemann Octave Mouret, die feine Pariser Gesellschaft, aber auch die Arbeitswelt der Angestellten und Ladenbesitzer der Umgebung, ihre Träume, Sorgen und Hoffnungen.
Im Zentrum des turbulenten Geschehens steht die junge Waise Denise. Frisch aus der Provinz nach Paris gekommen, kommt sie zunächst bei ihrem Onkel unter, einem durch das neue Warenhaus unter Druck geratenen Textilwarenhändler, findet eine Anstellung als Verkäuferin ausgerechnet im "Paradies der Damen", verliebt sich in dessen Besitzer Octave Mouret und kämpft schließlich für die Rechte der Angestellten.
"Das Paradies der Damen" gehört – wie auch "Nana", "Germinal" oder "Das Geld" - zum Zyklus "Die Rougon-Macquart". Viele Themen wirken hoch aktuell: die Macht eines neuartigen Handelsgiganten, ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb oder die prekäre Beschäftigung von Frauen.
Regina Münch liest "Das Paradies der Damen" von Émile Zola in der Übersetzung von Armin Schwarz. Gastgeberin Rebecca Link lädt ein zu einem paradiesischen Hörvergnügen mit Lesung und Talk an Ostermontag 2022 in WDR 5 und im Podcast.
Regie: Martin Zylka
Redaktion: Ruth Dickhoven und Ulla Illerhaus