Schnell erklärt
In "Trekking: Reise durch die Zeit" begeben wir uns auf einen außergewöhnlichen Kurztrip: drei Tage Zeitreise zu den denkwürdigsten Wendepunkten der Weltgeschichte.
Unser Reiseplan: historische Helden treffen, epochale Ereignisse und einschneidende Erfindungen erleben. Je mehr davon wir schaffen, desto mehr Punkte erhalten wir.
Insgesamt 108 großformatige, toll illustrierte Geschichtskarten gibt es. Jede zeigt ein wichtiges Ereignis mit Jahreszahl. Wer am Zug ist, darf eine davon nehmen.
Das bringt Einträge für den Reiseplan und kostet im Gegenzug Zeit. Die ist ein rares Gut, denn jeder Reisetag hat nur zwölf Stunden. Wer die bereits verplant hat, muss warten, bis die anderen Spieler ihren Tag ebenfalls beenden. Sieger ist, wer in drei Zeitreisetagen die meisten Punkte sammelt.
Was macht den Spielreiz aus?
Am Zug ist, wer insgesamt die wenigste Zeit ausgegeben hat. Weil wertvollere Karten auch mehr Zeit kosten, stehen wir oft vor einem Dilemma: Wer zu weit vorprescht, ist seltener dran und überlässt den Gegnern die Initiative.
Kostbare Zeitkristalle schonen unser Stundenkonto und können so mächtige Doppelzüge ermöglichen, aber ihr Einsatz will wohlüberlegt sein.
Und noch ein Umstand beeinflusst unsere Reiseentscheidung: Wer möglichst lange einer Zeitlinie treu bleibt und Ereignisse in korrekter historischer Reihenfolge besucht, wird mit Extrapunkten belohnt.
Falls gerade keine passenden Ziele verfügbar sind, können wir jederzeit unsere Vorfahren besuchen. Das bringt zwar nur wenig Prestige, aber unter Umständen die entscheidende neue Perspektive.
Wer hat Spaß?
Man muss kein Historienfan sein, um Spaß an "Trekking: Reise durch die Zeit" zu haben. Aber man könnte glatt einer werden: Die Kartenrückseiten liefern Infos zu jedem Ereignis und erklären, welche Bedeutung es für die Menschheit hatte.
Der Schwerpunkt liegt auf Fortschritt – Kriege, Katastrophen und Tyrannen sind erfreulich selten. Das opulente Material und die leicht verständliche Spielmechanik machen auch für sich genommen Spaß.
Indem es sich konsequent als Familienspiel präsentiert, verschenkt "Trekking" aber auch thematisches Potential: "Nur zuschauen, nicht anfassen" ist die Devise. Spannende Zeitreiseprobleme wie das berühmte Großvaterparadoxon werden so zugunsten eines geradlinigeren Spielablaufs umschifft.
Fazit
Einfach, interessant und wunderschön gestaltet – "Trekking: Reise durch die Zeit" legt die Latte für gute Familienspiele Ende 2023 noch einmal ziemlich hoch und ist jede Stunde wert.
Trekking: Reise durch die Zeit
Charlie Bink
Game Factory
1-4 Spieler:innen ab 10 Jahren, ca. 45-60 Minuten
ca. 40 Euro