Schnell erklärt
Auf einem gemütlichen Bett von 6 mal 6 Feldern wollen wir beim Taktikspiel "maunz." drei eigene Katzen in eine Reihe bringen: waagerecht, senkrecht oder diagonal, ganz egal.
Abwechselnd dürfen wir unsere Katzen-Spielsteine auf beliebigen Feldern einsetzen: Zu Beginn haben wir acht federleicht-verspielte Kätzchen. Bringen wir drei davon in eine Reihe, wachsen sie zu kugelrund-gewichtigen Katzen heran.
Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn die kleinen Biester sind gar nicht kuschelig, sondern auf Krawall aus: Jedes neu eingesetzte Fellknäuel schubst alle gleich- oder geringerwertigen Spielsteine auf den angrenzenden Feldern zur Seite – gegnerische und eigene.
Fällt ein Spielstein vom Bett, geht er zurück in den Vorrat seines Besitzers und muss erneut ins Spiel gebracht werden. Auch aufgewertete Spielsteine kehren erst einmal dorthin zurück. So hat der Gegner Gelegenheit, aufzuholen.
Wer es als erster schafft, drei eigene Katzen in Reihe zu bringen oder alle 8 eigenen Spielsteine zu Katzen aufzuwerten und gleichzeitig aufs Bett zu bringen, gewinnt.
Was macht den Spielreiz aus?
Am Anfang geht's drunter und drüber. Kätzchen rangeln um die besten Plätze, schubsen und drängeln, immer wieder plumpsen welche vom Bett. Es ist nicht leicht, im Chaos der ersten Züge einer Partie "maunz." den Überblick zu bewahren. Ständig wechselnde Katzen-Konstellationen machen jeden Plan zunichte.
Doch bald gelingt es uns, Muster im Chaos zu erkennen. Potentiale tun sich auf, Fallen werden gestellt. Und wir begreifen: Der direkte Weg führt selten zum Erfolg. Wie beim Taktik-Klassiker Mühle wollen wir unseren Gegner in die "Zwickmühle" (oder besser "Kratzmühle"?) locken.
Nur Vorsicht, dass der Plan nicht nach hinten losgeht, denn die Grenzen zwischen Angriff und Verteidigung sind fließend und selbst in augenscheinlich ausweglosen Situationen besteht noch Hoffnung auf den Sieg – für beide Seiten.
Wer hat Spaß?
Mit nur einer Handvoll Regeln und immer wieder neuen Spielsituationen ist "maunz." eine gute Wahl für Fans von Taktik-Klassikern wie Mühle oder Dame. Die Präsentation ist für ein abstraktes Spiel ausgesprochen verspielt: Die Holzkatzen sind superniedlich, das Spielfeld ein Bett aus dem Schachtelboden und einer kleinen Steppdecke.
Durch den vollständigen Verzicht auf Glückselemente geht es bei "maunz." allein um Können. Bei dauerhaft stark ungleicher Spielstärke kann darunter der Genuss ein bisschen leiden.
Fazit
Erfrischend einfach und ohne Regel-Schnickschnack, eine verspielt-niedliche Anmutung und trotzdem knallhart: "maunz." hat das Zeug zum modernen Taktik-Klassiker.
maunz.
Scott Brady
Skellig Games / Smirk & Dagger Games
2 Spieler:innen ab 8 Jahren, ca. 15-30 Minuten
ca. 20 Euro