Schnell erklärt
Ein ganzer Planet, wüst und leer. Doch schon bald wird hier das Leben wuchern. Im Spiel "Evergreen" lassen wir Bäume wachsen, aus zarten Trieben werden im Laufe von vier Jahreszeiten mächtige Waldriesen. Unser Ziel: den fruchtbarsten Planeten haben. Dafür müssen wir die sechs verschiedenen Lebensräumen unseres Planeten begrünen – und zwar möglichst die richtigen.
Punkte gibt es, wenn ein Baum von der Sonne beschienen wird. Diese wandert im Laufe der Partie um den Spielplan und scheint in jeder Jahreszeit aus einer anderen Richtung. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Gerade die großen, wertvollen Bäume stehen sich gegenseitig nur allzu gerne im Licht – jeder Baum im Schatten bedeutet verschenktes Potential. Wer nach Ablauf von vier Jahreszeiten die meisten Punkte hat, gewinnt und darf sich über frisches Grün freuen.
Was macht den Spielreiz aus?
In jeder Runde wählen wir eine Spielkarte, die vorgibt, in welchem der sechs Lebensräume wir etwas wachsen lassen dürfen. Eine Karte bleibt jeweils übrig, doch auch die erfüllt einen Zweck: Sie macht zum Spielende alle großen Bäume in der entsprechenden Landschaft wertvoller. Wir müssen also nicht nur bedenken, welche Karte wir nehmen wollen – sondern auch, welche wir liegen lassen. Kleine Ursache, große Wirkung – ein Prinzip, dass uns bei "Evergreen" immer wieder begegnet.
Auf jeder Karte ist außerdem eine Bonusaktion abgebildet, die wir irgendwo auf dem Spielfeld verwendet dürfen. Damit können wir zusätzliche Bäume wachsen lassen oder erhalten Büsche und Seen, die uns einzigartige Vorteile verschaffen. Der Clou: Je öfter wir eine Aktion wählen, desto mächtiger wird sie. Das ermöglicht ganz unterschiedliche Strategien - und sollte bei der Kartenwahl ebenfalls bedacht werden.
Wer hat Spaß?
Das Thema Wachstum zieht sich als roter Faden durch "Evergreen". Alles wird größer, besser, stärker. Bäume und Wälder bringen mehr Punkte, Bonusaktionen mehr Vorteile. Toll für alle, die es mögen, wenn etwas wächst und gedeiht. Und die hübschen hölzernen Bäume und Sträucher wecken einen fast schon kindlichen Spieltrieb.
Wer echte, ungezähmte Wildnis erwartet, wird bei "Evergreens" abstrakten Mechaniken nicht fündig, zu ordentlich und aufgeräumt ist das Ergebnis. Thematisch passend ist das Spielerlebnis eher ruhig, der ganz große Nervenkitzel stellt sich nicht ein.
Fazit
Ein sanftes, elegantes Strategiespiel mit tollem Material und einer guten Balance aus Regel-Minimalismus und Spieltiefe. "Evergreen" hält, was sein Name verspricht.
Evergreen
Hjalmar Hach
Horrible Guild
1-4 Spieler:innen ab 8 Jahren, ca. 45 Minuten
ca. 40 Euro