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Polnischer Abgang: Machtwechsel in Warschau
In dieser Folge sprechen wir über Historisches: Nach acht Jahren der rechtspopulistischen PiS übernimmt der Pro Europäer Donald Tusk als Premierminister die Regierungsverantwortung. Er steht einem Kabinett vor, das aus politischen Newcomern, aber auch alten Weggefährten besteht. Tusk steht vor großen Herausforderungen. Er muss eine Regierung zusammenhalten, die ein breites politisches Spektrum bedient: von der rechtsliberalen PO bis zur Neuen Linken. Und er muss viel reparieren: den Rechtsstaat, die staatlichen Medien, den Minderheitenschutz.
Die Woche vom 11. Dezember gilt jetzt schon als historisch. Am Montag verlor der bisherige Premierminister Mateusz Morawiecki im Parlament die Vertrauensfrage. Kurz darauf wurde sein Konkurrent Tusk zum neuen Premierminister gewählt. Am Dienstag präsentierte er sein Regierungsprogramm, am Mittwoch wurde er vom Präsidenten vereidigt. Wie in Polen leider üblich, wurde der Regierungswechsel von einer ganzen Reihe von Skandal-Auftritten und Verbal-Attacken begleitet. Łukasz und Adam haben die Highlights für euch zusammengetragen und besprechen, warum Jarosław Kaczynski sich dazu herabließ Tusk als "deutschen Agenten" zu beschimpfen.
Aus Warschau ins Berliner Polenversteher-Studio zugeschaltet sind drei Expertinnen. Alexandra Magryta von der NGO Federa kämpft seit Jahren für Frauen- und Reproduktionsrechte. Sie spricht darüber, wie drei neue Ministerinnen, die selbst am Frauenstreik teilgenommen haben, für einen Politikwechsel sorgen könnten. Die Soziologieprofessorin und Rechtswissenschaftlerin Marta Bucholc erklärt, warum der neue Justizminister Adam Bodnar die beste Personalie ist, um dem angeschlagenen Rechtsstaat wieder auf die Beine zu helfen. Die Politikwissenschaftlerin Dr. Agnieszka Łada Konefał vom Deutschen Polen-Institut in Darmstadt, erklärt wie Donald Tusk und Außenminister Radosław Sikorski Polen wieder auf die Gleise einer gemeinsamen EU-Politik setzen, und was jetzt in den deutsch-polnischen Beziehungen ansteht.
Für Rückfragen und Kritik erreicht ihr die Polenversteher per Mail an Polenversteher@wdr.de oder über die Telefonnummer: 0172 5678566. Die COSMO Polenversteher ist eine Koproduktion von WDR und RBB.
ARD-Podcast "In Polen - Machtwechsel"
SZ: Machtwechsel in Polen: Was kann Tusk erreichen?
taz: Polen nach dem Regierungswechsel - Der gute Donald
Die Woche vom 11. Dezember gilt jetzt schon als historisch. Am Montag verlor der bisherige Premierminister Mateusz Morawiecki im Parlament die Vertrauensfrage. Kurz darauf wurde sein Konkurrent Tusk zum neuen Premierminister gewählt. Am Dienstag präsentierte er sein Regierungsprogramm, am Mittwoch wurde er vom Präsidenten vereidigt. Wie in Polen leider üblich, wurde der Regierungswechsel von einer ganzen Reihe von Skandal-Auftritten und Verbal-Attacken begleitet. Łukasz und Adam haben die Highlights für euch zusammengetragen und besprechen, warum Jarosław Kaczynski sich dazu herabließ Tusk als "deutschen Agenten" zu beschimpfen.
Aus Warschau ins Berliner Polenversteher-Studio zugeschaltet sind drei Expertinnen. Alexandra Magryta von der NGO Federa kämpft seit Jahren für Frauen- und Reproduktionsrechte. Sie spricht darüber, wie drei neue Ministerinnen, die selbst am Frauenstreik teilgenommen haben, für einen Politikwechsel sorgen könnten. Die Soziologieprofessorin und Rechtswissenschaftlerin Marta Bucholc erklärt, warum der neue Justizminister Adam Bodnar die beste Personalie ist, um dem angeschlagenen Rechtsstaat wieder auf die Beine zu helfen. Die Politikwissenschaftlerin Dr. Agnieszka Łada Konefał vom Deutschen Polen-Institut in Darmstadt, erklärt wie Donald Tusk und Außenminister Radosław Sikorski Polen wieder auf die Gleise einer gemeinsamen EU-Politik setzen, und was jetzt in den deutsch-polnischen Beziehungen ansteht.
Für Rückfragen und Kritik erreicht ihr die Polenversteher per Mail an Polenversteher@wdr.de oder über die Telefonnummer: 0172 5678566. Die COSMO Polenversteher ist eine Koproduktion von WDR und RBB.
ARD-Podcast "In Polen - Machtwechsel"
SZ: Machtwechsel in Polen: Was kann Tusk erreichen?
taz: Polen nach dem Regierungswechsel - Der gute Donald
Auf Spurensuche: Die Deutsche Minderheit in Polen
Die knapp vierzig Tausend Deutschstämmigen in Polen sind die Nachfahren der über sieben Millionen Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg das Land verlassen mussten. Das betrifft Schlesien, Ermland-Masuren und Westpommern. Während die Pflege Deutscher Sprache und Kultur in der Volksrepublik verpönt und teils verboten war, entdeckt heute eine junge Generation ihre deutschen Wurzeln.
Es ist eine Gratwanderung zwischen Folklore und Moderne. Denn lange Jahre verfolgten die über dreihundert Kulturvereine eher Klischees wie Oktoberfest, Weihnachtsfeiern oder Kaffee und Kuchen. Wir treffen Schüler*innen und Studierende wie Weronika, Zuzanna, Paulina, Florian und Dawid im deutschen Jugendzentrum und sie zeigen uns ihr Oppeln. Von der Filharmonie bis zur Lieblingskneipe. Orte, an denen sie ihre deutsch-polnisch-schlesische Identität leben. Zuzanna erzählt, wie sie mit ihrem Song "Schlesische Band" versucht, das Musikangebot der Minderheit aufzufrischen und dass sie erst durch deutsche Trickfilme die Sprache ihrer Großeltern gelernt hat. Weronika findet, dass die Arbeit der Jugendorganisation die angeschlagenen bilateralen Beziehungen verbessern kann.
Dass das nicht einfach ist, weiß auch Rafał Bartek. Er ist der oberste politische Vertreter der deutschen Minderheit und erklärt, wie schwierig sie es unter den acht Jahren der PiS-Regierung hatte. Er hofft auf Besserung unter der kommenden Regierung des designierten Premiers Donald Tusk. Waldemar Gielzok ist der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bildungsgesellschaft in Polen. Die NGO hat das Ziel Deutsch-Lehrer- und Lehrerinnen weiterzubilden. Er erklärt, wie „Deutsch als Minderheitensprache“ von der polnischen Gesetzgebung geschützt wird und dass die PiS trotzdem diesen Unterricht immer wieder angegriffen hat.
Zu Besuch im Polenversteher-Studio ist Karolina Kuszyk - eine Expertin für Deutsche Spuren in Polen. Ihr preisgekröntes Buch: “In den Häusern der Anderen”, polnisch: "Poniemieckie", kletterte in beiden Ländern die Bestsellerlisten hoch. In der polnischen Sprache ist "poniemieckie" ein Neologismus und doch ein fester Begriff. Er beschreibt das von den Deutschen Zurückgelassene. Karolina geht´s darum, in Reportage-Form die wahre Geschichte Deutscher Gegenstände in Polen nach 1945 zu erzählen. Dazu zählen Häuser, Fabriken und Friedhöfe, aber auch Möbel und - wie im Fall ihrer eigenen Familie – Geschirr mit Hakenkreuz-Muster.
Für Rückfragen und Kritik erreicht ihr die Polenversteher per Mail an Polenversteher@wdr.de oder über die Telefonnummer: 0172 5678566. Die COSMO Polenversteher ist eine Koproduktion von WDR und RBB.
Weiterführende Infos:
Es ist eine Gratwanderung zwischen Folklore und Moderne. Denn lange Jahre verfolgten die über dreihundert Kulturvereine eher Klischees wie Oktoberfest, Weihnachtsfeiern oder Kaffee und Kuchen. Wir treffen Schüler*innen und Studierende wie Weronika, Zuzanna, Paulina, Florian und Dawid im deutschen Jugendzentrum und sie zeigen uns ihr Oppeln. Von der Filharmonie bis zur Lieblingskneipe. Orte, an denen sie ihre deutsch-polnisch-schlesische Identität leben. Zuzanna erzählt, wie sie mit ihrem Song "Schlesische Band" versucht, das Musikangebot der Minderheit aufzufrischen und dass sie erst durch deutsche Trickfilme die Sprache ihrer Großeltern gelernt hat. Weronika findet, dass die Arbeit der Jugendorganisation die angeschlagenen bilateralen Beziehungen verbessern kann.
Dass das nicht einfach ist, weiß auch Rafał Bartek. Er ist der oberste politische Vertreter der deutschen Minderheit und erklärt, wie schwierig sie es unter den acht Jahren der PiS-Regierung hatte. Er hofft auf Besserung unter der kommenden Regierung des designierten Premiers Donald Tusk. Waldemar Gielzok ist der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bildungsgesellschaft in Polen. Die NGO hat das Ziel Deutsch-Lehrer- und Lehrerinnen weiterzubilden. Er erklärt, wie „Deutsch als Minderheitensprache“ von der polnischen Gesetzgebung geschützt wird und dass die PiS trotzdem diesen Unterricht immer wieder angegriffen hat.
Zu Besuch im Polenversteher-Studio ist Karolina Kuszyk - eine Expertin für Deutsche Spuren in Polen. Ihr preisgekröntes Buch: “In den Häusern der Anderen”, polnisch: "Poniemieckie", kletterte in beiden Ländern die Bestsellerlisten hoch. In der polnischen Sprache ist "poniemieckie" ein Neologismus und doch ein fester Begriff. Er beschreibt das von den Deutschen Zurückgelassene. Karolina geht´s darum, in Reportage-Form die wahre Geschichte Deutscher Gegenstände in Polen nach 1945 zu erzählen. Dazu zählen Häuser, Fabriken und Friedhöfe, aber auch Möbel und - wie im Fall ihrer eigenen Familie – Geschirr mit Hakenkreuz-Muster.
Für Rückfragen und Kritik erreicht ihr die Polenversteher per Mail an Polenversteher@wdr.de oder über die Telefonnummer: 0172 5678566. Die COSMO Polenversteher ist eine Koproduktion von WDR und RBB.
Weiterführende Infos:
- Deutsche Minderheit in Oberschlesien (skgd. pl)
- Deutsche Bildungsgesellschaft in Polen (bildung. pl)
- Zuzanna Herud: "Schlesische Band" (Spotify)
- BJDM 30 Jahre – Vergangenheit (Youtube)
- BJDM 30 Jahre – Gegenwart (Youtube)
- BJDM 30 Jahre – Zukunft (Youtube)
Kontakt:
Ihr erreicht uns per Mail an Polenverstehr@wdr.de oder über unsere Telefonnummer: 0172 5678566
Die COSMO Polenversteher ist eine Koproduktion von WDR und RBB