WISE-Festival startet in Berlin
Das WISE Festival startet heute in verschiedenen Berliner Locations unter dem Titel "Me, Myself & AI". Mit dabei ist u.a. Nadav Sívan - ein Upcoming Artist aus Israel mit britisch-marokkanisch-rumänischen Roots.
Der Musiker ist sicher einer der spannendsten Acts und verbindet HipHop, Oriental Beats und Soul.
Beim "Wise by Night" sind insgesamt ist eine Vielzahl an Global Pop- und auch Elektro-Acts für zwei Nächte am Start. Zum Beispiel die venezolanische Sängerin GOTOPO, die für einen Mix aus afro-indigenen und urbanen Sounds steht. Beim "Wise by Day" gibt es dann Vorträge, Panels und Thinktanks.
Musik ist nur ein Schwerpunkt des WISE
Das Festival hat sich auf die Fahnen geschrieben, Musik mit der Kreativen und der Tech-Community zu verzahnen. So soll ein Dialog entstehen zwischen den unterschiedlichen Branchen. Festivalgründer Philipp Grefer erzählt, warum bei der diesjährigen Ausgabe ein Schwerpunkt auf der Künstlichen Intelligenz liegt.
Der Festival-Titel "Me, myself and AI" passt also ganz gut zum Schwerpunkt. Das WISE findet übrigens zum dritten Mal in Berlin statt. Gegründet wurde es 2018 in Peking. Das Ziel ist es Europa, Asien, Afrika und Lateinamerika zusammenzubringen durch Musik, Kunst und Technologie.
UK: Große Veranstalter sollen kriselnde Clublandschaft retten
Seit dem Brexit kommt die britische Musikindustrie nicht mehr aus der Krise. Vor allem kleine Veranstaltungsorte und Indie-Bands sind betroffen. Den Großen geht's aber nach wie vor relativ gut. Jetzt schlägt ein Regierungsbericht eine Umverteilung vor: Die Großen sollen den Kleinen unter die Arme greifen.
Es ist eine Frage der Gerechtigkeit: Wenn große Pop-Blockbuster wie zum Beispiel Adele oder Dua Lipa Stadien vollmachen und die Veranstalter damit Rekordgewinne erzielen: Warum sollten die nicht den kriselnden kleinen und mittleren Clubs mit einer prozentualen Abgabe helfen? Angedacht sind ein Pfund pro Ticket.
Ein Regierungsausschuss hat sich der Forderung nach einer solchen Abgabe auf Auftritte in Stadien und auch einer Senkung der Mehrwertsteuer für die Kleinen angeschlossen. Die konservative Abgeordnete Caroline Dinenange sagt: "Wenn wir es erlauben, dass Grassroots verdorren und sterben, dann blickt das UK als musikalisches Kraftwerk in eine düstere Zukunft".
Katastrophaler Jahresbericht des Verbands Music Venue Trust
Im Music Venue Trust sind die kleinen Veranstalter organisiert. Vor kurzem legte der MVT seinen vollständigen Bericht über die Lage der Branche im Jahr 2023 vor und zeigte die "katastrophale Lage" auf, mit denen kleinere Live-Music-Venues konfrontiert sind. Pro Woche mussten circa zwei Veranstaltungsorte im vergangenen Jahr schließen. Insgesamt sind das 125 Locations. Umgerechnet heißt das etwa 30.000 Konzerte weniger im Jahr und einen Verlust von 4.000 Arbeitsplätzen. Der Music Venue Trust argumentiert, dass dadurch kulturelle Diversität verloren geht und sagt: "Die großen Unternehmen müssen jetzt in die Pflicht genommen werden."
Tickets sollen nicht teurer werden
Die von den Abgeordneten vorgeschlagene Lösung soll von den großen Veranstaltern und Konzerthallen getragen werden, nicht von den Ticket-Käufern und auch nicht von Steuergeldern. Wie die Großen auf den neuen Vorschlag reagieren, ist noch nicht klar. Sicher ist, dass sie jetzt Stellung beziehen müssen. Der Druck erhöht sich durch die Erklärung der Abgeordneten.