Joy Denalane

Queen der afrodeutschen Musikgeschichte

Joy Denalane

Stand: 10.03.2021, 16:55 Uhr

Deutschlands Soulqueen Nummer Eins bringt spielend Oldschool und HipHop unter einen Hut. Mit dem Freundeskreis, solo oder gar in symphonischer Einbettung: Alle Facetten von Joy Denalane gehören zum Grundvokabular afrodeutscher Musikgeschichte.

In Berlin-Kreuzberg wächst die Tochter einer Heidelbergerin und eines Südafrikaners auf. Als Teenagerin übt sie sich in Experimenten in der Berliner Reggae- und Soul-Szene. Der Durchbruch führt sie aber ins Schwäbische: DJ Thomilla und Tiefschwarz aus dem HipHop-Zentrum Stuttgart bescheren ihr mit "Music" einen ersten Hit. Mit Freundeskreis-Leader Max Herre harmoniert sie 1999 im legendären Sommerhit "Mit Dir" so prächtig, dass die beiden auch privat ein Paar werden. Auf Tour mit den FK All Stars - Gentleman, Afrob, DJ Friction u.a. - formt sie ihren Stil, der 2002 schließlich zum vielumjubelten Debüt "Mamani" führt. Das von Herre produzierte Werk bringt Liebesballaden, Sozialkritik, eine Brecht-Vertonung, südafrikanische Roots und Covers von Billie Holiday und Nina Simone unter einen Hut, die Mahotella Queens und Hugh Masekela gastieren. Eine Neuorientierung führt sie mit Herre nach Philadelphia: "Born & Raised" ist ein geglücktes Wagnis einer deutschen Soulsängerin, in den USA auf Englisch aufzunehmen. Fünf Jahre später findet sie auf "Maureen" den Weg zurück zum deutsch gesungenen Soul, bleibt aber Curtis Mayfield und dem Philly-Sound verbunden. Der Kreis schließt sich mit "Gleisdreieck". Das sehr familiäre und persönliche Werk ist eine Widmung an die Berliner Heimat und hält den Sichtkontakt zum aktuellen HipHop.

Diskografie:

  • Esperanto (1999, Four Music)
  • En Directo (2001, Four Music)
  • Mamani (2002, Four Music)
  • Born And Raised (2006, Four Music)
  • The Dresden Soul Symphony (2008, Four Music)
  • Maureen (2011, Nesola)
  • Gleisdreieck (2017, Nesola)
  • Let Yourself Be Loved (2020, Motown)