Dülmen: Teure Vorarbeiten für Landesunterkunft
Stand: 09.04.2024, 12:11 Uhr
Die Stadt Dülmen lässt seit dieser Woche das Gelände der geplanten Landesunterkunft für Geflüchtete räumen. Rund 1.500 Lkw-Fahrten sind notwendig, um die teils Schadstoff-belasteten Hinterlassenschaften eines Fahrunternehmers zu beseitigen.
Von Markus Holtrichter
Es ist ein saurer Apfel, in den die Stadt Dülmen nun beißen muss: Einerseits will sie möglichst schnell den Bau einer Landesunterkunft für Geflüchtete ermöglichen. Andererseits muss sie erstmal rund zwei Millionen Euro ausgeben, um den vorgesehenen Bauplatz freizuräumen. Diesen "zieren" riesige Erdhügel.
Konkret geht es um knapp 50.000 Kubikmeter Bodenaushub. Die Hügellandschaft hat der ehemaligen Pächter des Geländes hinterlassen, ein Fuhrunternehmer. Ihn hat die Stadt mehrfach aufgefordert, das Ärgernis zu beseitigen. Doch der Unternehmer weigert sich beharrlich.
Gericht erlaubt Räumung
Inzwischen hat das Landgericht Münster entschieden, dass die Stadt Dülmen das Gelände eigenmächtig räumen darf. Sie will einen Teil des Sandes verwenden, um alte Bunkeranlagen im ehemaligen Munitionsdepot Visbeck zu überdecken. Dieser Bereich soll künftig der Natur überlassen werden.
Boden teils mit Schadstoff belastet
Doch der größere Teil des gelagerten Bodenaushubes ist mit Schadstoffen belastet. Er muss in einer Deponie entsorgt werden. Neben den Transportkosten muss Dülmen also auch die Entsorgung bezahlen. Zunächst jedenfalls. Denn sie hofft noch, sich das Geld vom Verursacher zurückholen zu können.
Unterkunft dringend benötigt
Die Bezirksregierung Münster hat sich noch nicht festgelegt, zu wann sie die Landesunterkunft in Dülmen mit voraussichtlich mehr als 300 Plätzen in Betrieb nehmen möchte.
Die Stadt aber will keine Zeit mehr verlieren. Denn ihre eigenen Unterkünfte für Geflüchtete sind nahezu ausgelastet.
Unsere Quellen:
- Stadt Dülmen
- Bezirksregierung Münster
- Reporter vor Ort