Landesweit einmaliges Projekt: LWL schützt Bodendenkmäler vor Starkregen

Lokalzeit Südwestfalen 05.04.2024 03:11 Min. Verfügbar bis 05.04.2026 WDR Von Heiko Dolle

Landesweit einmaliges Projekt: LWL schützt Bodendenkmäler vor Starkregen

Stand: 05.04.2024, 14:12 Uhr

Durch den Starkregen und das Hochwasser im Sommer 2021 sind auch viele Bodendenkmäler zugeschüttet und zerstört worden. Der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) hat deshalb Vorkehrungen getroffen, um das künftig zu verhindern. Zum Beispiel durch Erdwälle. 

Von Heiko DolleHeiko Dolle

Mitten im Wald, oberhalb von Altena, abseits von Straßen und Häusern, hatte sich vor zweieinhalb Jahren ein harmlos wirkender Bach zwei Meter tief in den Waldboden gefräst. Die wichtige archäologische Fundstelle darüber war dadurch teilweise abgestürzt und verschüttet worden. Das soll sich nicht noch einmal wiederholen.

zu sehen ist ein Bach

Der Bach an der Fundstelle: Sieht harmloser aus, als er bei Starkregen ist.

Mehr als ein Dutzend Archäologen und Mitarbeiter des LWL haben deshalb nun mehrere Wochen lang den Fundort freigelegt. Dann wurden die Spuren und Reste von mittelalterlichen Öfen entdeckt.

LWL schützt Bodendenkmäler vor Starkregen

WDR Studios NRW 05.04.2024 00:44 Min. Verfügbar bis 05.04.2026 WDR Online


Schutzwall soll Fundstelle absichern

Gleichzeitig hatten die Archäologen berechnet, wie der Bach künftig bei Hochwasser an dem freigelegten Bodendenkmal vorbei fließen wird. Vor und neben der Fundstelle wurden große Felsen platziert. Dadurch soll der Bach in seinem Bachbett bleiben und das Bodendenkmal geschützt werden. 

Landesweit einmalig

zu sehen sind zwei Bauarbeiter

Nichts für Ungeduldige: Archäologen arbeiten sehr genau.

So wurde landesweit zum ersten Mal vorgegangen, sagt Archäologe Sebastian Magnus Sonntag: "Das Schadensgebiet Hagen-Nachrodt-Wiblingwerde-Altena haben wir als Zentrum der Schäden definiert." Im nächsten Schritt werden diese Schäden aufgearbeitet, erklärt der Archäologe .

"Das Besondere an dieser Fundstelle ist, dass wir hier an einem ersten archäologische Bodendenkmal solche Sicherungsmaßnahmen umsetzen." Magnus Sonntag, Archäologe

Fundstelle mit moderner Technik vermessen

Nach dem Bau des Schutzwalls für das Bodendenkmal wurde der Fundort digital mit einem 3D-Laserscanner erfasst, um die Ergebnisse dann später im Labor weiter auswerten zu können. Wichtige Fundstücke wie Reste der Öfen, wurden eingepackt und sichergestellt. Anschließend wurde die Fundstelle markiert und wieder zugeschüttet.

Unsere Quellen:

  • WDR-Autor
  • Archäologen des LWL