Knapp 30 Meter lang, rund 1.000 Tonnen schwer. Die neue, massive graue Betonbrücke liegt schon bereit. Nur ein paar Meter von ihrem künftigen Standort entfernt, an der Bahnstrecke zwischen Oberhausen und Duisburg. Diese paar Meter werden aber recht aufwendig. "Es gibt keinen Kran, der hier Platz hätte und einfach so 1.000 Tonnen heben könnte", sagt Boris Schönfeld, Projektleiter der Deutschen Bahn.
Die Lösung: Drei Spezialfahrzeuge mit vielen Achsen und Rädern. "Eine Art Tausendfüßer", sagt der Projektleiter. Die Fahrzeuge heben die neue Brücke am Donnerstagmorgen von unten an und fahren sie an die Stelle, an der sie eingebaut werden soll. Da wurde schon Platz gemacht. Die alte Bahnbrücke von 1905 wurde Anfang der Woche abgerissen und entsorgt.
Spezialfahrzeuge setzen neue Bahnbrücke ein
Die Spezialfahrzeuge mit ihren vielen Achsen sind besonders beweglich. Das müssen sie auch sein, betont Schönfeld: "Auch wenn die Brücke knapp 30 Meter lang ist - das Einsetzen ist Zentimeterarbeit." Nach einer Stunde wird die neue Brücke wohl schon grob eingesetzt sein, die Feinarbeit danach wird aber mehrere Stunden dauern.
Die Vorbereitung der Aktion ist schneller gegangen als geplant. Deshalb kann die neue Brücke schon am Donnerstag eingesetzt werden. Nicht, wie zunächst gedacht, an Karfreitag. "Der Puffer ist super, das lässt uns stressfreier arbeiten", freut sich Schönfeld.
Bauarbeiten der Bahn in den Osterferien
Auch nach dem Einsetzen am Donnerstag gibt es noch viel zu tun. Unter anderem müssen auf der neuen Brücke die Gleise verlegt werden. Bis zum 8. April um 5 Uhr soll sie wieder "betriebsbereit" sein. Dann wird die Bahnstrecke zwischen Oberhausen und Duisburg wieder freigegeben. Mittelfristig bekommt die Brücke auch noch Lärmschutzwände. Damit es für die Nachbarn in Zukunft deutlich leiser ist, wenn die Züge vorbeifahren.
Die Bahn erneuert in den Osterferien rund um Duisburg mehrere Brücken, Lärmschutzwände und Oberleitungen. Fernzüge halten deshalb nicht mehr in Duisburg, Mülheim, Oberhausen und am Düsseldorfer Flughafen. Außerdem fallen Regional- und S-Bahnen aus, werden umgeleitet oder durch Busse ersetzt.
Unsere Quellen:
- Projektleiter Boris Schönfeld
- Deutsche Bahn
- WDR-Reporter