Polizei kündigt Kontrollen für "Car-Freitag" im Ruhrgebiet an
Stand: 28.03.2024, 06:00 Uhr
Karfreitag ist in der Raser-, Tuning- und Autoposer-Szene als "Car-Freitag" ein beliebter Tag. Deshalb hat die Polizei Verkehrskontrollen angekündigt und will dorthin, wo die Szene sich trifft - vor allem im Ruhrgebiet.
Von Hanna Makowka
Viele Treffen von Tunern und Posern bleiben friedlich. "Gegen Posen spricht nichts, solange der Straßenverkehr nicht beeinträchtigt wird. Auch gegen Tuning spricht nichts, solange die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung uneingeschränkt beachtet werden", meint NRW-Innenminister Herbert Reul am Mittwoch.
Großes Problem an "Car-Freitag": illegale Autorennen
Doch häufig werden Vorschriften am "Car-Freitag" nicht eingehalten. Im Jahr 2023 hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen am Karfreitag rund 4.200 Verwarngelder und über 2.100 Anzeigen ausgesprochen. Dazu wurden 42 Autos beschlagnahmt, weil sie nach Einschätzung der Polizei massiv gegen Vorschriften verstießen. Dafür waren speziell geschulte Beamte im Einsatz, um unerlaubte Veränderungen an den Autos schnell zu erkennen.
Vor allem Autorennen seien ein stark zunehmendes Problem, so Reul: "Die Zahl illegaler Autorennen steigt von Jahr zu Jahr." 2023 hat die Polizei 2.144 Autorennen festgestellt, die meisten davon innerstädtisch. "Der Straßenverkehr ist weder Rennstrecke noch Spielwiese, auf der man dem nächsten Adrenalinkick hinterherjagt". Das werde die Polizei durchsetzen.
Kontrollen in mehreren Ruhrgebiets-Städten angekündigt
Dass die Regeln im Straßenverkehr auch am "Car-Freitag" eingehalten werden, will die Polizei mit Kontrollen sicherstellen. Im Fokus stehen dabei beliebte Treffpunkte der Szene, beispielsweise im Ruhrgebiet. Die Polizei hat angekündigt, im Kreis Unna an den Orten zu sein, an denen sich die Tuner in den vergangenen Jahren getroffen haben. Auch in Dortmund hat die Polizei an Karfreitag die Tuningszene im Blick - dort ist der Wall ein beliebter Treffpunkt.
Und die Polizei Bochum will in Bochum, Herne und Witten bis in die Nacht hinein alle bekannten Treffpunkte prüfen. "Der öffentliche Verkehrsraum und seine Straßen sind keine Rennstrecken und keine Schauplätze für ein Kräftemessen oder zur Selbstinszenierung", betont die Polizei. Menschen, die sich im Straßenverkehr rücksichtslos verhalten und den öffentlichen Verkehrsraum für ihre Zwecke missbrauchen, würden von der Polizei "Null-Toleranz" erfahren.