Kreisligaverein Ararat Gevelsberg erteilt Westfalenpost Hausverbot
Lokalzeit aus Dortmund. 13.11.2023. Verfügbar bis 13.11.2025. WDR. Von Anastasia Mehrens.
Ararat Gevelsberg erteilt Westfalenpost Hausverbot
Stand: 13.11.2023, 20:20 Uhr
Der kurdische Fußball-Verein Ararat Gevelsberg hat einem Sportreporter beim Kreisligaspiel ein Platzverbot erteilt. Der Reporter musste das Spiel vom Zaun aus beobachten.
Von Anastasia Mehrens
Als Sportreporter genießt Lukas Brechtefeld die beste Sicht auf Fußballspiele - normalerweise. Bei der Partie am Sonntagabend zwischen dem SV Ararat Gevelsberg und dem FC Gevelsberg-Vogelsang musste der Reporter sich umgewöhnen. Das Spiel hat er nur durch den Zaun beobachtet, denn der Gastgeber hat ihn vom Platz geworfen.
So ganz überrascht war der Journalist aber nicht. Denn das Hausverbot wurde schon vor zwei Wochen erteilt. Als Reaktion auf seine Berichterstattung, bei der es oft um das nicht ganz so sportliche Verhalten auf dem Sportplatz geht.
Verein fiel durch Gewalt auf dem Platz auf
Besonders negativ war der kurdische Verein im April aufgefallen. Da kam es bei einem Kreisligaspiel zu einer großen Prügelei. Seitdem hat SV Ararat versucht sich neu aufzustellen und seinen Ruf zu verbessern. Das Hausverbot für die Lokalzeitung soll dazu beitragen, so der Verein.
„Seitdem wir nicht mehr mit der Zeitung reden ist es sehr ruhig und angenehm geworden. Wir fokussieren uns auf unsere Spiele und müssen uns nicht mit Schlagzeilen beschäftigen", begründet der Verein das Hausverbot. "Es wurden Überschriften gewählt die nicht angebracht waren.Viele haben kein WP+ und lesen nur die Überschrift, ohne zu wissen, was passiert ist, und schießen sich direkt auf unseren Verein wieder ein.“
Stadt kritisiert Hausverbot
Auf dem Sportplatz in Gevelsberg
Die Stadt Gevelsberg kritisiert diesen Eingriff in die Pressefreiheit: „Für Bürgermeister Claus Jacobi steht es außer Frage, dass Pressevertretern der Zugang zu jeglichen städtischen Anlagen und Einrichtungen [...] jederzeit freisteht. [...] Sofern die gemeldeten Behinderungen von journalistischer Arbeit durch den SV Ararat so stattgefunden haben, [...] wird die Stadt Gevelsberg im Rahmen ihrer rechtlichen Möglichkeiten alles dafür tun, dass sich derartige Vorgänge nicht wiederholen und entsprechend auf den Verein einwirken.“
Die Redaktion steht mit dem Verein nun im Dialog und versucht gemeinsam nach einer Lösung zu finden. Damit Lukas Brechtefeld beim nächsten Heimspiel nicht wieder am Zaun stehen muss. Einen Bericht wird es aber so oder so geben.
Über dieses Thema haben wir auch in der Lokalzeit bei WDR 2 am 13.11.2023 berichtet.