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Kampf gegen Schrottfahrräder

Lokalzeit aus Köln. 08.04.2024. 03:14 Min.. Verfügbar bis 08.04.2026. WDR. Von Oliver Köhler.

Kampf gegen Schrottfahrräder

Stand: 08.04.2024, 14:44 Uhr

An zentralen Plätzen in Köln blockieren Schrottfahrräder die Abstellplätze. Seit Montag läuft eine Aktionswoche gegen die "Fahrradleichen".

Von Oliver Köhler

Das Kölner Ordnungsamt und die Abfallwirtschaftsbetriebe müssen die Schrottfahrräder wegschaffen - das bedeutet viel Aufwand. Mit dem Trennschleifer schneiden Mitarbeiter der Abfallwirtschaftsbetriebe am Kölner Ebertplatz Stahlketten und Sicherungsbügel durch. Dann landen die kaputten Fahrräder auf einem Kleinlaster.

Ein Mitarbeiter vom Kölner Ordnungsamt hat einen Stapel Unterlagen dabei. Darin sind Standorte, Fotos und die Daten verzeichnet, an denen der Ordnungsdienst die Schrotträder erstmals notiert hat. "Ich finde, wir haben in Köln einfach zu wenig Abstellplätze für Fahrräder. Deshalb ist es wichtig, dass das regelmäßig hier getan wird. Jeder soll die Chance haben, sein Fahrrad vernünftig anzuschließen", sagt er.

Wann gilt ein Fahrrad tatsächlich als Schrottrad?

Aber nicht jedes Fahrrad, das alt und rostig ist, gilt automatisch als Schrottfahrrad. Es gibt einen Katalog von Kriterien, den die Mitarbeiter bei der Beurteilung der Fahrräder berücksichtigen müssen: Fehlen Räder, Lenker, Sättel, sind Reifen platt, Ketten verrostet, der Rahmen verbogen - dann sind das Hinweise, dass die Fahrräder nicht mehr benutzt werden.

Diese Räder bekommen einen gelben Aufkleber. "Dann läuft eine Frist von vier Wochen, in denen die Eigentümer die Räder Instand setzen oder entfernen können", sagt eine Mitarbeiterin vom Ordnungsamt. "Da wird auch noch mal draufgeschrieben, wieviel Zeit die Eigentümer haben und wo sie sich melden können."

Nur jedes zehnte Schrottrad wird vom Besitzer abgeholt

Nach vier Wochen kontrollieren wir nochmal, ob die Räder noch immer im selben Zustand da sind. Dann wird das Fahrrad abgeholt. Es kann insgesamt etwa sechs Wochen dauern, bis die Abfallwirtschaftsbetriebe die Schrotträder auf ihren Lastwagen laden. Nur jedes zehnte Fahrrad holen die Besitzer vorher selbst ab oder reparieren es. Schneller geht es bei Rädern, die offensichtlich Schrott sind.

"Die bekommen einen blauen Aufkleber und können sofort abgeholt werden", berichtet der Mitarbeiter vom Kölner Ordnungsamt: "Die Räder, die noch halbwegs haltbar sind, werden repariert auf dem Werkstoffhof und dann versteigert. Was nicht mehr zu retten ist, geht in den normalen Wertstoff-Kreislauf."

40 Fahrräder abtransportiert

An diesem Morgen ist nach knapp zwei Stunden kein Platz mehr auf dem Kleinlaster der Abfallwirtschaftsbetriebe. Etwa 40 Fahrräder stapeln sich dort. Die beiden Mitarbeiter vom Kölner Ordnungsamt wissen: Wenn sie in vier Wochen wieder in das Viertel am Ebertplatz kommen, werden dort erneut Dutzende Schottfahrräder stehen.

Unsere Quellen:

Über dieses Thema berichten wir auch heute im WDR Fernsehen, in der Lokalzeit aus Köln.