Kein Fracking mehr in Groningen: Die Einstellung der Erdgasförderung nach Erdbeben hat auch Auswirkungen auf Deutschland. Denn aus der niederländischen Region kam bislang das Gas für weite Teile Nord- und Westdeutschlands. Nun muss die Gasversorgung umgestellt werden: Von sogenanntem L-Gas mit niedrigem Brennwert (L für low calorific) auf H-Gas mit höherem Brennwert (H für high calorific), wie es auch im Rest Deutschlands fließt.
Der höhere Brennwert allerdings führt dazu, dass die Leistung der Gasthermen reduziert werden muss. Dafür werden die Gasdüsen umgerüstet; sie haben nun Löcher mit einem kleineren Durchmesser.
Was aber, wenn die Düsen, und damit die Leistung, bereits verkleinert wurden, bevor das Gas umgestellt wird? Teils war im Bergischen Land bereits zu lesen, dass Menschen plötzlich bei kälterer Wassertemperatur duschen müssten. Fridolin Krings, Projektleiter bei der Rheinischen Netzgesellschaft für die Umstellung im Raum Köln, beruhigt:
Es ist deutlich zu erkennen, dass es noch einige L-Gasflächen gibt
Und wenn doch? "Vielleicht die Temperatur am Gerät selber einen kleinen Tacken höher stellen, wenn man es wirklich spürt."
Viele Regionen sind bereits durch mit der Umstellung, andere befinden sich aktuell noch mitten im Umrüstungsprozess. So werden etwa Remscheid, Burscheid und der größte Teil von Leichlingen noch 2024 auf H-Gas umgestellt. Der letzte Umstellungstag im Bergischen ist für 2028 geplant; ganz Deutschland ist spätestens 2030 durch.
2030 soll die Gasumstellung in ganz NRW erfolgt sein
2025 folgen viele Regionen links des Rheins, zum Beispiel der Nordwesten Kölns, die größten Teile von Neuss und südliche Teile Düsseldorfs. Einige wenige Umstellungen in NRW sind dann noch 2028 geplant, so etwa in Hürth und Liblar. Bis 2030 soll die Umstellung in ganz Deutschland vollzogen sein.
Unsere Quellen:
- Rheinische Netzgesellschaft
- Bundesnetzagentur
- EWR Remscheid