Die Fitness-Studio-Kette McFit hat nun offiziell den Tod ihres Gründers Rainer Schaller bestätigt. Schaller und sein Sohn seien als Verstorbene des Flugzeug-Absturzes in Costa Rica identifiziert worden, teilte McFit am Freitag bei Instagram mit.
McFit über Schaller-Unglück: "erschüttert und betroffen"
Der Insta-Post zeigt Schaller lächelnd im hellen T-Shirt. "Die letzten Tage lassen uns erschüttert und betroffen zurück", ist dazu zu lesen.
Das Privatflugzeug von Rainer Schaller, Gründer der Fitnessstudio-Kette McFit und Organisator der Duisburger Loveparade, war am 21. Oktober vor der Küste Costa Ricas vom Radar verschwunden. Nach Informationen des Ministeriums befand sich der Privatjet mit der Kennung "D-IRSG" etwa 33 Kilometer von der Küste entfernt über dem Karibischen Meer, als er um 17.53 Uhr zum letzten Mal gesichtet wurde.
Noch vier Vermisste nach Flugzeug-Absturz
Später bestätigten die Behörden des zentralamerikanischen Landest, dass sich der 53-jährige Schaller und Angehörige an Bord der Maschine befanden. Demnach seien außer ihm und seiner 44-jährigen Partnerin ein weiterer 40-jähriger Deutscher sowie zwei Kinder und der 66 Jahre alte, schweizer Pilot, an Bord gewesen.
Elf Tage nach dem Absturz haben die Behörden die Suchaktion endgültig eingestellt. Vier der sechs Menschen, die an Bord waren, werden noch vermisst.
Mehr als 250 Fitnessstudios
Rainer Schaller gründete vor 25 Jahren die Fitnessstudio-Kette McFit, die nach Informationen der RSG-Group mittlerweile mehr als 250 Filialen in mehreren Ländern umfasst. Von 2006 bis 2010 fungierte eine Firma des Multimillionärs als Organisator der Loveparade. So auch 2010, als bei einer Massenpanik auf der Loveparade in Duisburg 21 Menschen ums Leben kamen und Hunderte verletzt wurden.
Schallers Unternehmen Lopavent war Veranstalter der Loveparade, bei der 21 Menschen ums Leben kamen und mindestens 652 Personen verletzt wurden. Bis heute ist nicht geklärt, wer Schuld an dem Unglück hatte. Der Prozess vor Gericht wurde im April 2020 wegen Verjährung ohne Urteil eingestellt. Rainer Schaller selbst war nicht angeklagt, 2018 sagte er aber vor dem Landgericht Duisburg aus.
In seiner Aussage wies er eine juristische Verantwortung für das Loveparade-Unglück von sich. Er habe sich bei der Organisation des Events auf seine Mitarbeiter verlassen. Seiner Auffassung nach war er nur für repräsentative Aufgaben zuständig. Dennoch trage er eine moralische Verantwortung für das Unglück, sagte Schaller damals vor Gericht.
McFit sponserte die Loveparade
Seine Fitnesskette McFit war Sponsor der Loveparade. Durch die Fitnessstudios war Rainer Schaller reich geworden. 1997 eröffnete er seine erste McFit-Filiale. Die Idee: Das Discounter-Prinzip in die Fitnessbranche bringen. In seinem Fitnessstudio gab es günstige Monatsbeiträge, dafür aber keine Extras, wie Wellness, Sauna und Schwimmbad.
Das Prinzip setzte sich durch, die Fitnesskette wurde mit den Jahren immer größer. Inzwischen gehören zu der RSG Group von Rainer Schaller nach Angaben des Unternehmens rund 1.000 Studios verschiedener Marken weltweit. Das Unternehmen ist in 48 Ländern aktiv und beschäftigt 41.000 Mitarbeiter.
Über dieses Thema berichteten wir auch am 22.10.2022 in der "Aktuellen Stunde" im WDR Fernsehen sowie am 04.11.2022 in den Hörfunknachrichten.