Der nordrhein-westfälische Landesverband der "Werteunion" wurde am Samstag in Anwesenheit von Bundeschef Hans-Georg Maaßen in Siegen gegründet. "Unser Ziel ist es, in die Landtage und in den Bundestag einzuziehen", sagte der frühere Verfassungsschutzchef gegenüber dem WDR. Dabei wolle man nicht nur Opposition spielen, sondern eine Politikwende herbeiführen.
Die Partei sieht sich selbst als eine Art konservative CDU, fällt aber auch immer wieder mit rechtspopulistischen Behauptungen und Verschwörungserzählungen auf.
Zusammenarbeit mit AfD nicht ausgeschlossen
So hatten zwei hochrangige Mitglieder der "Werteunion" etwa auch an dem rechtsextremistischen Treffen in Potsdam teilgenommen, wo über die Vertreibung von Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen worden war. Auch eine Zusammenarbeit mit der AfD wird bei der "Werteunion" nicht ausgeschlossen.
Den Landesverband in NRW wird in Zukunft Sylvia Pantel führen. Die 63-Jährige saß bis 2021 für die CDU im Bundestag, ist aber vorletzten Monat ausgetreten. Sie war früher eine scharfe Kritikerin des einstigen NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet, als dieser versucht hatte, die CDU stärker für Muslime zu öffnen.
Seit Mitte Februar eigene Partei
Bis Anfang des Jahres war die "Werteunion" ein Verein, in dem vor allem CDU-Mitglieder aktiv waren. Mitte Februar wurde sie in Bonn auf Bundesebene als Partei aufgestellt, mit Hans-Georg Maaßen an der Spitze. Nach Thüringen, Schleswig-Holstein, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern ist das bevölkerungsreichste Bundesland NRW nun der nächste Landesverband, der jetzt 184 Mitglieder zählt. Am Sonntag sollte Brandenburg folgen.
Unser Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Nachrichtenagentur dpa