Drätschen, schütten, pladdern: Was sagt man in NRW zu kräftigem Regen?
Stand: 24.04.2024, 18:41 Uhr
Seit vergangenem Sommer untersuchen die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen mithilfe einer App die regionale Alltagssprache in NRW. Jetzt veröffentlichten die Forscher eine erste Sprachkarte - zum Thema Regen.
Im Siegerland- und Wittgensteiner Land spricht man von drätschen, während es im Münsterland gallert. Plästern dürfte in ganz NRW geläufig sein. Welche Vokabeln regional genutzt werden, um starken Regen zu beschreiben, verrät jetzt eine Karte in der Sprach-App "Palava" der Landschaftsverbände.
Um die regionalen Unterschiede in der Alltagssprache genauer zu erforschen, haben die Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) die App programmiern lassen. Und seit Juni 2023 haben sich rund 9.000 Menschen die kostenlose App heruntergeladen.
App untersucht Alltagssprache in NRW
Wer sich anmeldet, kann über das Smartphone-Mikrofon Antworten auf allerlei Fragen zum eigenen Sprachgebrauch geben: Wie heißt das Endstück vom Brot? Wartet man vor oder an der Ampel? Wampe oder Plauze? Welche scherzhaften Bezeichnungen für einen dicken Bauch kennen die Rheinländer und Westfalen?
"Es ist toll, dass wir so viele Antworten bekommen haben. Diese geben uns Einblicke in die Alltagssprache, die wir mit anderen Methoden bisher nicht erhalten konnten", sagt LVR-Sprachforscherin Charlotte Rein.
Ihr Kollege Timo Schürmann vom LWL ergänzt, dass schon die erste Karte zum Regenwetter ein passendes Beispiel sei: Sie zeige sowohl kleinräumig vorkommende Varianten wie das von Nutzern aus dem Münsterland genannte meimeln als auch Wörter wie plästern, die in ganz NRW aber nicht in ganz Deutschland geläufig seien.
Teilweise große regionale Unterschiede
Künftig soll jeden Monat eine neue NRW-Karte einen Überblick über große und kleine Unterschiede im Gebrauch der Alltagssprache im Bundesland geben. Die Daten basieren dabei auf den Audioaufnahmen der Nutzerinnen und Nutzer der App.
Unsere Quellen:
- Pressemitteilung LVR
- Presseagentur dpa