Nakba Demo in Siegen

Demos zum Nakba-Tag: Palästinenser erinnern an Vertreibung

Stand: 15.05.2024, 20:54 Uhr

Überall in der Welt gedenken Palästinenser heute der Flucht und Vertreibung von 1948. Auch in NRW kam es anlässlich dieses Tages zu Demos.

Vor dem Hintergrund des Gazakriegs ist der 76. Jahrestag der sogenannten Nakba von besonderer Bedeutung. Erinnert wird an Flucht und Vertreibung Hunderttausender Menschen nach der Staatsgründung Israels im Jahr 1948. Im Westjordanland fand am Mittwoch die zentrale Veranstaltung in Ramallah statt. Mittags heulten dort für 76 Sekunden Sirenen - eine Sekunde für jedes Jahr seit der Nakba. 

Etwa 700.000 Palästinsenser damals vertrieben

Etwa 700.000 Palästinenser wurden während und nach dem ersten arabisch-israelischen Krieg vertrieben. Nakba bedeutet auf Arabisch so viel wie Unglück oder Katastrophe. Für die Palästinenser ist es die Erinnerung an den Tag, an dem sie ihre Heimat verloren.

Gedenken auch in NRW

Auch in NRW gingen am Mittwoch Menschen in Gedenken an die Nakba auf die Straße. In Köln zum Beispiel demonstrierten mehr als 200 auf dem Bahnhofsvorplatz. In Sichtweite gab es pro-israelische Demonstranten. Die Polizei sorgte dafür, dass es zu keiner direkten Konfrontation beider Gruppen kommen konnte.

Nakba Demo in Siegen

Nakba-Demo in Siegen

In Bonn war ein Demonstrationszug vom Marktplatz bis zum Bonner Hofgarten angemeldet. In Duisburg wurde für die Mittagszeit eine Mahnwache angemeldet. Auch in Siegen gab es am frühen Abend eine Nakba-Demonstration. Es habe etwa 160 Teilnehmer gegeben, sagte ein Polizei-Sprecher dem WDR.

Palästinenser gedenken Vertreibung

WDR Studios NRW 15.05.2024 00:19 Min. Verfügbar bis 15.05.2026 WDR Online


Auch wieder Proteste gegen Gaza-Krieg

"Stop the genocide" , 15.05.2024

Protest an der Hochschule Düsseldorf

Außerdem demonstrierten am Mittwoch an der Hochschule Düsseldorf geschätzt rund 100 Menschen für die Palästinenser in Gaza. Zugleich protestierten sie gegen den Militäreinsatz, den Israel im Gazastreifen führt - infolge des Großangriffs der Terrororganisation Hamas. Eine Gegendemo gab es ebenfalls.

Die Gegendemonstranten zeigten sich empört, dass die Pro-Palästina-Kundgebung ausgerechnet in Sichtweite zu einer Gedenkstätte für Juden stattfand. Außerdem verurteilten sie den Genozid-Vorwurf gegen Israel, der hier mit Kreide auf den Boden geschrieben wurde. Sie forderten dagegen auf Fotos, dass die Hamas die israelischen Geiseln freilässt, die sie am 7. Oktober entführt hat.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort
  • Nachrichtenagentur dpa