E-Bikes – Ein Ersatz fürs Auto?

Der Haushaltscheck 21.06.2023 44:02 Min. UT Verfügbar bis 17.08.2025 WDR

Hilfe Haushalt! – Yvonne und Daniel im Einsatz

E-Bikes – Ein Ersatz fürs Auto?

Stand: 16.06.2023, 09:00 Uhr

Die Umwelt schonen und dabei auch noch Geld sparen? Das klingt vielversprechend, doch worauf ist beim Kauf von E-Bikes zu achten? Yvonne Willicks und Daniel Aßmann gehen diesen Fragen nach.

Von Lara Nikolaus

In Deutschland werden seit 2019 mehr E-Bikes produziert als Fahrräder. Laut Umweltbundesamt sind nur ca. 1 % der in Deutschland verkauften E- Fahrräder E-Bikes. Circa 99 % sind Pedelecs. Sie werden mit Muskelkraft angetrieben und durch einen elektrischen Motor unterstützt. Mit maximal 250 Watt Leistung und bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Ein E- Bike hingegen kann auch rein elektrisch fahren. Abhängig von der Höchstgeschwindigkeit braucht es aber eine Mofa-Prüfbescheinigung oder einen Führerschein der Klasse AM sowie eine Versicherung. Beide Arten aber laufen im Volksmund unter „E- Bikes“.

Tipps zum E-Bike-Kauf

Qualität und Beratung sind gerade beim E-Bike- Kauf extrem wichtig. Beim Kauf sollte sich der Verbraucher mit folgenden Punkten beschäftigen:

Auf dem Bild sieht man eine Auswahl von E-Bikes.

Nutzung

Wofür soll das Rad genutzt werden? Für den Weg zur Arbeit oder als Hobby? Geht es in die Berge?

Einstieg

Welcher Einstieg passt am besten? Der Diamant-Rahmen (Herrenrahmen), der Trapez-Rahmen (sportliche Damenradversion) oder doch der Wave-Rahmen (bequemer Tiefeinsteiger)?

Motor

Es gibt drei Antriebsarten: den Front-, Mittel- und Heckmotor. Der Motor wird vorne bzw. hinten am Rad oder mittig am Tretlager angebracht.

Der Mittelmotor ist heute der Standard und sorgt durch den tiefen Schwerpunkt des Rades für Stabilität und eine optimale Gewichtsverteilung. Die Position des Mittelmotors erfordert eine spezifische Bauweise, weshalb der Preis etwas höher sein kann. Diese Antriebsart eignet sich für viele Geländearten, auch für die Stadt.

Frontmotoren sind die günstigste Variante, haben aber den Nachteil, dass das zusätzliche Gewicht am Vorderrad Auswirkungen auf die Lenkung haben kann. Außerdem erhöht sich die Gefahr, dass das Vorderrad bei nassem oder glattem Boden wegrutscht.

Heckantriebe leiten die Kraft direkt auf das Hinterrad, wo sie besonders wirksam genutzt wird. Der Motor ist aber etwas höher befestigt als der Mittelmotor, was das Gleichgewicht beeinflussen kann. Außerdem sind sie laut unserem Fachhandel weniger zuverlässig, weil sie öfter ausfallen würden.

Antrieb

Neben dem herkömmlichen Kettenantrieb gibt es den Zahnriemenantrieb. Beide haben Vor- und Nachteile. Und in beiden Fällen handelt es sich um Verschleißteile. Daher ist eine jährliche Wartung zu empfehlen.

Akku

Die Leistung des Akkus bestimmt die Reichweite des E-Bikes. Für kürzere Strecken genügen Akkus mit ca. 250 Wattstunden, für längere Fahrten eignen sich bis zu 600 Wattstunden. Mit einer höheren Leitung geht allerdings auch ein höherer Preis einher.

Laut Ökoinstitut sind bei hochwertigen E-Bikes Reichweiten von 50-100 km möglich, besonders schwere Akkus schaffen bis zu 300 km.

Modelle im Praxistext

  • Nils: Marke Winora, Modell: Sinus R5, Farbe: peat matt, Rahmen: Diamant / 60, Akku: 625 Wh, Motor: Bosch Performance Line 3.0, 36V, 250W, 3999 €
  • Sabine: Marke Raleigh, Modell Jersey 8T, Farbe: cumberlandgrey matt, Rahmen: Komfort / 57, Akku: 400 Wh, Motor: Bosch Active Line Plus, 36V, 250W, 2599,99 €

Tipps zum Verkauf eines gebrauchtes E-Bikes

Haben Sie auch ein altes E-Bike in der Garage, das schon lange ausgedient hat? Ist es zu klein, zu unhandlich oder der Akku versagt andauernd? Ein Fall für die Tonne? Keineswegs: Der Restwertrechner ermittelt über den Neupreis, Alter, Zustand und die verbleibende Akkuleistung den aktuellen Wert des E-Bikes.

Auf dem Bild sieht man unter anderem Yvonne Willicks bei zähen Verhandlungen zum Verkauf eines E-Bikes.
  • Der Restwert ist u.a. abhängig vom Akkuzustand. Um die Lebensdauer des Akkus zu verlängern, sollte er regelmäßig genutzt werden. Langes Liegen schadet da eher. Wenn das E-Bike aber über einen größeren Zeitraum nicht in Betrieb ist, empfiehlt der Händler, den Akku alle 4-6 Wochen ca. eine Stunde zu laden. Außerdem sollte er nicht bei Minusgraden gelagert werden.
  • Auch das Umweltbundesamt rät, auf eine lange Akku-Lebensdauer zu achten. Das gelingt u.a. durch die richtige Umgebungs-Temperatur und die Vermeidung von Tiefenentladungen.
  • Ein gebrauchtes E-Bike privat zu verkaufen kann unter Umständen mehr Umsatz erzielen, als ein Verkauf über einen Händler. Denn der muss das Rad noch weiterverkaufen und eine Gewährleistung geben.
  • Ein gebrauchtes Rad wird nicht als Job-Bike vom Arbeitgeber unterstützt.

Hinterradtaschen, Anhänger und Co. – Tipps zum Wocheneinkauf mit dem E-Bike

Auf dem Bild sieht man E-Bike Fahrer beim Einkaufstest.
  • E-Bikes haben ein maximal zulässiges Gesamtgewicht. Das variiert abhängig vom Elektrorad und liegt oft zwischen 120 und 130 kg. Da das Rad meist ca. 20-30 kg wiegt, darf der Fahrer nicht schwerer als die Differenz sein. Hier ist zusätzliches Gepäck und Zubehör mit einzuschließen.
  • Geld sparen und die Umwelt schonen: Gebrauchte Anhänger gibt es online schon für kleines Geld.
  • Yvonne empfiehlt: In den Anhänger eine passende Tasche legen, damit der Inhalt zu Hause komplett und einfach aus dem Anhänger genommen werden kann.
  • Die Hinterradtaschen können auch im Laden als Tasche genutzt werden.